Die 11 wichtigsten Räucherstoffe

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Ich liste dir hier die aus meiner Sicht 11 wichtigsten Räucherstoffe auf. Es gibt eine unglaubliche Fülle an wunderbaren Räucherstoffen. Die hier erwähnten haben vor allem einen Bezug zu unserem Kulturraum. Zudem bin ich mir bei den Räucherstoffen sicher, das ein nachhaltiger Bezug möglich ist.

  • Angelikawurz / Engelwurz: In der Pflanzenheilkunde wird die Angelikawurz als Tinktur bei Verdauungsbeschwerden, Völlegefühl und Magen-Darm-Krämpfen eingesetzt. Sie hilft uns zu verdauen - körperlich sowie auch seelisch. Was uns auf dem Magen liegt, vermag sie zu lindern. Sie verbindet und gibt uns Halt in schwierigen Zeiten. Sie hilft uns zu zentrieren und bei sich bleiben zu können, sich abzugrenzen. Gleichzeitig holt sie uns sofort ins Hier und Jetzt. Beim Räuchern wird sie vor allem zu Schutz-Räucherungen eingesetzt. Wie ein Engel beflügelt sie uns und stärkt unser Selbstvertrauen. Sie ist eine Botin des Lichts, gibt Mut und Zuversicht. Sie wird auch oft bei Reinigungen und Segnungen eingesetzt, sei dies von Räumen oder auch Personen. Keine andere Pflanze kann mit solcher Macht das Dunkle, Negative vertreiben.

  • Beifuss: Der Beifuss hat eine antibakterielle, antifungizide, beruhigende und durchblutungsfördernde Wirkung. Er wird auch in der traditionellen chinesischen Medizin verwendet. Man kennt ihn unter dem Begriff Moxa oder Moxabustion. Seine tiefe Wirkung zu wärmen regt die inneren Organe und Lebensenergie an. Geräuchert vermittelt er uns Selbstvertrauen, Mut, Zuversicht und stellt uns in schwierigen Zeiten wieder auf die Beine. Er ist in jeder Hinsicht ein Geburtshelfer, denn er hilft Dinge ins Leben zu bringen. Beifuss hilft beim Loslassen und unterstützt uns bei Veränderungen in unserem Leben. Die Selbstheilungskräfte werden aktiviert. Räume werden durch ihn wundbar gereinigt, da er keine negativen Schwingungen duldet. So ist er ein ganz starkes Schutzmittel vor allen negativen Einflüssen.

  • Pinienharz: Es gibt unzählige Pinienarten auf der Welt. Einzig der botanische Name gibt Auskunft darüber, um welche Art es sich schlussendlich handelt. Auch Tannen, Zedern oder Fichten gehören zu den Piniengewächsen. Die Signatur der Pinie steht für Durchhaltevermögen, Zähigkeit und Durchsetzungskraft. So wirkt auch ihr Rauch beim Räuchern. Sie kann zudem sehr gut bei Krankenzimmern oder bei negativen Energien eingesetzt werden. Das Harz entwickelt bei Räuchern ein holziges, aromatisches und waldiges Aroma. Es entspannt und beruhigt die Nerven, sorgt zugleich für eine reinigende, antispetische und desinfizierende Wirkung. Genauso wie sie uns vor Erkältungen oder anderen Krankheiten zu schützen vermag, wirkt sie auch auf die Seele. Sie löst das Alte und schafft Platz für Neues.

  • Holunder: Der Holunder (die getrockneten Blüten) hat eine stark segnende Wirkung. Er hilft den richtigen Zeitpunkt zu finden, um neue Wege zu gehen. Auch wenn wir auf der Suche nach unserer Lebensaufgabe sind. Da der Holunder die Gegensätze in sich vereint ist er auch eine Schwellenpflanze. Er verbindet Himmel und Erde. Licht und Schatten. Immer, wenn wir etwas Altes loslassen möchten, unterstützt er uns dabei. So kann er für jegliche Art von Übergängen eingesetzt werden.

  • Lavendel: Der Name Lavendel kommt vom lateinischen Namen „lavare“, was soviel wie waschen / reinigen bedeutet. Schon zu Zeiten der Römer wurde Lavendel deshalb zum Reinigen von Krankenzimmer benutzt. Aufgrund seiner desinfizierenden und klärenden Wirkung eignet er sich deshalb sehr gut für reinigende Räuchermischungen. Auch im energetischen Sinne. Er schenkt er uns sehr viel Licht, Wärme und Sonnenschein. Sein intensives Aroma ist bekannt für seine beruhigende und entspannende Wirkung. Ein weiterer Aspekt des Lavendels ist seine segnende Natur. Man sagt, dass die Schwingung von Kindern und dem Lavendel sich ähneln. Denn beide schwingen klar, hell und hoch. Der Lavendel ist eine Wohltat für gereizte Nerven oder bei Anspannungen aller Art. Er unterstützt bei schweren Stimmungen, Schlafstörungen oder wenn Sorgen uns plagen. Ein wunderbarer Duft für eine um Stress und die Hektik des Tages hinter sich zu lassen.

  • Lorbeer: Der Lorbeer soll den Blick in die Zukunft begünstigen - vor allem während den Raunächten. Er unterstütz das Träumen und schärft den Blick nach Innen. Er hilft dabei Verborgendes nach Aussen zu tragen und tief sitzende Wünsche zu formulieren. Ich verräuchere ihn aber auch sehr gerne zu ganz profanen Gelegenheiten. Zum Beispiel bei üblen Gerüche in der Küche. Dann lege ich ein kleines Stück Alufolie auf den Herd, schalte diesen auf tiefer Stufe ein und lege Lorbeerblätter sowie Nelken und Kardamon darauf. Ganz schnell ist der üble Geruch verschwunden. Ein alter Trick meiner Mutter.

  • Mariengras: Mariengras erinnert an frisch getrocknetes Heu und laue Sommerabende auf der Alp. Das Gras war früher der germanischen Göttin Freya geweiht, erst später wurde es der Muttergottes Maria geweiht - deshalb auch der Name. Das duftende Gras war bei unseren Vorfahren heilig. So wurde es zum Beispiel den Wöchnerinnen, Kindern und Kranken ins Lagerstroh gelegt. Das hatte auch seinen Sinn, denn der Duft wirkt beruhigend, tröstend und entspannend. Es vermittelt Frieden und wirkt herzöffnend. Man sagt der Duft zieht gute Geister an. Zudem wirkt das Mariengras bakterien-hemmend. Die amerikanische Schwester des Mariengrases ist das Sweetgras, das einen viel kräftigeren Geruch hat. Es wird seit Jahrtausenden von den Ureinwohnern Amerikas für Zeremonien eingesetzt wie Friedens- und Heilrituale.

  • Myrrhe: Myrrhe erdet wunderbar. Eine tiefe Entspannung macht sich breit und lässt die Kopfarbeit ruhen. Ihr Duft ist sehr sinnlich und hat eine tiefe Schwingung, welche entschleunigt und uns im Hier und Jetzt ankommen lässt. Eine Räucherung mit Myrrhe hat eine segnende, entspannende und sinnliche Wirkung. Sie kann wunderbar mit Rosenblüten gemischt werden. Eine Mischung mit Weihrauch wirkt übrigens sehr harmonisierend. Ihr Duft lässt uns mit schweren Lebenssituationen versöhnen. Myrrhe steht für Erde, Körper, Gefühl und Weiblichkeit.

  • Salbei: Der Salbei hat eine sehr stark reinigende Kraft in sich. Er klärt und reinigt nicht nur die Atmosphäre von Häusern und Räumen, sondern auch die Aura. Das macht er wie eine Blitzdusche, man fühlt sich danach gereinigt und befreit. Bei den nordamerikanischen indigenen Völkern gilt der weisse Salbei als eine der wichtigsten Räucherstoffen. Wir können hier aber genauso gut unseren heimischen Gartensalbei (salvia officinalis) benutzen. Der angenehme Duft macht die Lunge frei, verhilft zum Durchatmen und erdet gleichzeitig.

  • Wacholder: Früher wurde der Wacholder wie auch der Holunder zum Schutz vor dem Bösen eingesetzt. Ich verwende die Wacholderspitzen sowie Beeren vor allem zum Räuchern. Als Räucherwerk hat der Wacholder eine lange Tradition. Der fruchtige, süßlich-würzige Duft kann am besten den leicht angequetschten Beeren entlockt werden. Sie bereichern jeden Räucherung. Wie es der Name schon sagt, erzeugt der Wacholder ein “erwecken”. Er lässt uns aufwachen! Sein Duft sorgt für eine neutrale, erfrischende Atmosphäre. Er holt uns in die Präsenz, ins Hier und Jetzt. Er stärkt und klärt gleichzeitig. Zudem wirkt er auch sehr stark schützend und reinigend. Wie ein Wachhund stellt er sicher, dass keine negativen Einflüsse in das Innere kommen. Früher wurde er deshalb auch gerne zum Räuchern von Esswaren eingesetzt, da er eine keimtötende Wirkung hat. Passt wunderbar zu Weihrauch oder auch Pinienharz.

  • Weihrauch: Ein qualitativ wirklich guter Weihrauch ist eine Wohltat für die Sinne. Nichts von Kopfweh oder Schwindel. Echter Weihrauch riecht zitronig-frisch und hat eine balsamische Note. Er sieht meistens sehr hell aus, hat einen gelben, gräulichen oder grünlichen Stich. Das hängt immer davon ab, aus welcher Region der Weihrauch gewonnen wurde. Mit Weihrauch könnte ich jeden Tag räuchern. Um den Stress des Tages zu lösen. Um sich etwas Gutes tun und die Sinne anzuregen. Zur Entspannung und Beruhigung. Vor allem bei Situationen, wo wir das Gefühl haben die Energie von anderen aufgenommen zu haben. Meistens fühlen wir uns dann schwer, niedergeschlagen und ausgelaugt. Eine Räucherung mit Weihrauch bringt alles wieder ins Lot. Er reinigt alles, was nicht zu uns gehört. Der Weihrauch hat das männliche Prinzip in sich (Myrrhe das Weibliche). Der Weihrauch hat die höchste Transformationskraft unter den Harzen. Er erhebt die Schwingung und löscht alles Negative aus.

Weitere Pflanzen & Harze findest du in meinem Herbarium.

Susana Garcia Ferreira