Lärche

Lärche.jpeg

Die Lärche ist einer meiner allerliebsten Bäume im Alpenraum. Ich kann gar nicht beschreiben, was ich alles an ihr mag. Andreas Hase hat im wunderbaren Buch “Bäume - tief verwurzelt” eine passende Ode an die Lärche geschrieben:

“In den letzten Jahrtausenden ist die Lärche für die Bevölkerung der Alpenregion die vielleicht bedeutendste Begleiterin aus der grossen Welt der Bäume. Von Frühling bis zum Herbst ist sie ein vielfarbiger Baum des Lebens. Ihre Nadeln sind im Frühling von hauchzartem Grün wie die frischen Blätter einer jungen Buche, ebenso weich und wohlwollend. Doch erst der sterbende Sommer weckt ihre Leidenschaft - sie tritt heraus aus der dunklen Verwechselbarkeit der Nadelbäume und wandelt sich in eine lohende Lebensfackel. Streckt sich dem herbstlichen Himmelseinerlei entgegen und entzündet ein beispielloses Feuerwerk der Natur. Dann kann sie ganze Hochtäler und Bergzüge in ein flammendes Spektakel aus Orange, Gelb und Rot tauchen, als wolle sie dem nahenden Winter einen roten Teppich ausrollen. Fast möchte man die Augen schliessen vor al diesen Farben.”

Für mich ist die Lärche ein Lichtbaum. Sie braucht Licht um wachsen zu können und gleichzeitig ist sie voller Licht. Sie wirkt spielerisch fast schon kindlich auf mich. Wenn ich die Augen schliesse, höre ich ein leises & fröhliches Glockenspiel. Sie steht für die Leichtigkeit des Lebens und die Unbeschwertheit. Sie gibt sich den Gegebenheiten hin. Sie lässt ihre Nadeln im Herbst fallen, damit die Winterstürme sie nicht umwerfen. Sie lässt die Winde des Lebens um sich herum wehen und bleibt, wo sie ist. Obwohl sie sehr lichtvoll & jung wirkt, ist sie ein sehr zäher Baum. Sie gilt als “Eiche” unter den Bergbäumen. Für mich passt sie ganz wunderbar zur Frühlings-Tagundnachtgleiche, denn die Sonne lässt alles im hellen Licht erscheinen. Genauso, wie die Lärche.

Übrigens, frische Lärchenblätter befreien als Badezusatz verwendet die Atemwege. Lärchenöl wird in der Aromatherapie zur Zentrierung oder Klärung eingesetzt. Motten lieben den Lärchenduft übrigens nicht, so kann das Öl auch im Kleiderschrank gegen die lästigen Mitbewohner eingesetzt werden.