Mariengras

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Mariengras erinnert an frisch getrocknetes Heu und laue Sommerabende auf der Alp. Es duftet himmlisch nach Marzipan und Waldmeisterbowle. Das ist auf das Cumarin im Gras zurückzuführen (wie beim Waldmeister), das beim Trocknen seinen süssen Duft enthüllt. Das Gras war früher der germanischen Göttin Freya geweiht, erst später wurde es der Muttergottes Maria geweiht - deshalb auch der Name. Das duftende Gras war bei unseren Vorfahren heilig. So wurde es zum Beispiel den Wöchnerinnen, Kindern und Kranken ins Lagerstroh gelegt. Das hatte auch seinen Sinn, denn der Duft wirkt beruhigend und tröstend. Zudem wirkt das Mariengras bakterien-hemmend. Die amerikanische Schwester des Mariengrases ist das Sweetgras, das einen viel kräftigeren Geruch hat. Es wird seit Jahrtausenden von den Ureinwohnern Amerikas für Zeremonien eingesetzt wie Friedens- und Heilrituale. Für ihre heilige Pfeiffe ist es zum Beispiel Bestandteil der Rauchmischung.

Mariengras wird im Fachhandel meistens zu einem Zopf geflochten angeboten. Man kann den Zopf an einem Ende anzünden und so verräuchern. Dann ist der Duft sowie auch der Rauch relativ stark. Ich mag das Mariengras am liebsten auf einem Räucherstövchen. Ich schneide kleine Stücke ab und lasse diese auf dem Stövchen langsam verräuchern. Dabei entwickelt sich ein warmer, balsamischer und süsslicher Geruch. Die Wirkung des Mariengrases ist tröstend, entspannend und beruhigend. Es vermittelt Frieden und wirkt herzöffnend. Man sagt der Duft zieht gute Geister an. Es passt sehr gut zu einer segnenden Räucherung, zu den Sonnenwenden oder einfach so. Weil es so gut tut.