März Inspiration

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“Der schönste Frieden, ist sich selbst zu sein.” Jim Morrison

Jim Morrison hat recht. Es gibt keinen schöneren Frieden, als sich selbst zu sein. Zu keinem anderen Zeitpunkt empfinden wir uns freier, lebendiger und energievoller, wenn wir einfach sind. Wenn wir einfach das tun, was unserem Innersten entspricht. Doch der Weg zu diesem Frieden kann manchmal echt steil und beschwerlich sein. So empfinde ich es. Ich weiss auch weshalb. Es ist mein Verstand, der sich wehrt. Und das tut er richtig gut. Er setzt alle Hebel in Bewegung, damit ich schön viel Angst vor diesem Weg habe - manchmal sogar Panik. Weshalb tut er das? Wieso ist es manchmal so mühsam und kräftezehrend den eigenen Weg zu gehen? Nun, ich sehe unseren Verstand als eine Art Speicherplatte an. Alles, was wir in unserem Leben erlebt haben, ist dort abgespeichert. Doch nicht nur das. Auch alle Erfahrungen unserer Eltern, unserer Bezugspersonen - ja sogar unserer Gesellschaft. Denn all diese Informationen werden tagtäglich bewusst und unbewusst übermittelt. Es sind Meinungen, Glaubenssätze und Erwartungen, die sich in uns verankern. Manchmal merken wir das gar nicht. Wir übernehmen diese einfach, weil sie präsent sind. Das kann auch absolut in Ordnung sein. Doch wenn nun die Seele mit uns spricht - und ihre Botschaft nicht mit den gespeicherten Standpunkten übereinstimmt - beginnt sich der Verstand zu wehren. Das macht er nicht aus Böswilligkeit. Er meint es ja nur gut mit uns. Er ist darauf getrimmt, uns mitzuteilen, was er als richtig erachtet. Doch da seine Parameter auf Basis der Vergangenheit beruhen, kann seine Stimme gar nicht immer wegweisend sein. Es braucht die Intuition - die Stimme der Seele - um neue Wege gehen zu können. Sie ist die Stimme der Innovation, der Geistesblitze und der Erfüllung. Leider hören wir sie erst, wenn der Kopf ruht. Denn ihre Stimme ist ruhig, gelöst und wohlwollend. Wenn wir ihr folgen, bedingt es manchmal unbefestigte Pfade zu gehen.

Hattet ihr nicht auch schon das Erlebnis, dass ihr draussen in der Natur plötzlich ganz ruhig wurdet? Dass ihr plötzlich wusstet, was richtig für euch ist? Welchen Weg es einzuschlagen gilt? Wie fühlte sich dies an? Bei mir ist es ein wunderbares “in sich ruhen”. Ein Gefühl der Erleichterung. Doch sobald ich in den Alltag zurückkomme, wird es schwierig. Zweifel tauchen auf, Befürchtungen und Unentschlossenheit. Ich darf dann immer wieder meinen ganzen Mut aufbringen und Vertrauen haben. Vertrauen in das ruhige Gefühl. Dem Gefühl der Seele. Gerade jetzt, wenn ich diese Zeilen schreibe, habe ich wieder so einen Sturm in mir. Ich weiss, welchen Weg ich gehen will, doch manchmal habe ich einfach Angst.

Genau deshalb bin ich so dankbar für die Weisheit der Natur. Wenn ich die Natur im März beobachte und betrachte, dann geht sie ihren Weg. Was im Winter über tief in der Erde ruhte und ganz langsam, Tag für Tag erwachte, kommt durch die Energie des Februars im März an die Oberfläche. Alles spriesst, wächst, fliesst und treibt. Ihre Energie ist unaufhaltsam. Sie überlegt sich nicht, ob sie nun diesen oder den anderen Weg einschlagen soll. Sie geht einfach. Der Übergang vom Winter zum Frühling steht sinnbildlich für alle ungetretenen Pfade. Es braucht Zeit, damit etwas Neues entstehen kann. Dafür ist der Winter da. Damit sich alles tief in uns drinnen entwickeln kann. Doch es braucht auch den Mut, die Kraft und den Willen des Frühlings, damit die innersten Wünsche hervorspriessen können. Wir wissen eigentlich, wann der Zeitpunkt da ist. Uns fehlt oft nur der Mut, diesen ersten Schritt zu wagen.

Bin ich nun weiter mit meinem Ringen? Die Angst ist immer noch da. Die halte ich aus. Ich entscheide mich für die Natur. Ich folge Jim Morrison und auch John Muir. Denn John Muir meinte:

Von allen Wegen, die Du in Deinem Leben wählst, stelle sicher, dass einige von ihnen unbefestigt sind.”

Ich wünsche euch allen einen März voller Mut und Frieden. 🦋🌱✨