Reifung

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Im Verlaufe des Augusts lädt uns die Natur dazu ein zu überlegen, was wir ernten wollen - und was vielleicht noch länger reifen soll. Der August ist die Zeit der Reife und des Reifen lassen. Es fällt uns nicht immer leicht den Dingen ihren Lauf zu lassen. Viel zu oft erwarten wir sofort Resultate und geben unseren Projekten und Ideen nicht die nötige Zeit des Wachstums. Doch nicht nur die Ungeduld prägt unser Leben. Manchmal ist es auch eine Art Vorsicht oder Unsicherheit. Unsere teils sehr hohen Ansprüche an uns selbst, hindern uns viel zu oft daran, die wohlverdienten Früchte zu ernten. Dieses Ritual soll dir helfen den Mut zu entwickeln den wichtigen Schnitt bei deiner Ernte zu tätigen. Und gleichzeitig soll es dir auch ein Hilfsmittel sein, deinen Projekten und Ideen mit den allerbesten Wünschen zu segnen. So dass du zu einem späteren Zeitpunkt deine restliche Ernte dankbar und voller Stolz ernten kannst.

Überleg dir im Vorfeld oder bei einem Spaziergang, wo du bei deinen Projekten stehst. Das können Projekte im Berufsalltag sein aber auch ganz alltägliche, private Ziele. Vielleicht geht es um deinen Garten oder eine passende Bepflanzung auf deinem Balkon. Vielleicht ist es auch ein Hobby oder eine Umstellung in deiner Ernährung. Überleg dir, wo du stolz auf dich sein darfst. Was hast du in den letzten Monaten oder Jahren erreicht? Sei wohlwollend dir selbst gegenüber. Wir sind meistens viel zu streng mit uns selbst. Versuche die Situation so zu beurteilen, als würdest du einer Freundin oder einem Freund ein Feedback geben. Überleg dir auch, wo du dir vielleicht doch noch mehr Zeit schenken solltest. Wo Geduld gefragt ist. Auch hier sei wohlwollend und werte nicht. Du kannst dir auch alles aufschreiben. Das geht meistens einfacher. Wenn du soweit bist, wirst du zwei Kategorien haben. Eine Kategorie, bei der du stolz sein darfst. Wo du bewusst das Erreichte ernten kannst. Und dann gibt es noch eine Kategorie, die den Prozess der Reifung noch erleben darf.

Nun geh raus in deinen Garten oder in die Natur. Geh zu einem Ort, wo es hohes Gras und Wildblumen hat. Im Moment findet man immer wieder den Wegrändern entlang Gräser und Blumen, die den Sommer durch in die Höhe gewachsen sind. Nun tätige deinen Schnitt. “Ernte” bewusst ein paar Gräser und Blumen und konzentriere dein Bewusstsein während des Pflückens auf deine “Ernte”. Es reichen 7-10 Gräser und Blumen. Sei genügsam und nimm nur soviel, wie du wirklich brauchst. Richte deine Gedanken auf das “innere Ernten” aus und führe die Handlung bewusst aus. Schau dir nun deine Ernte an und sei stolz auf dich. Setze dich danach irgendwo hin und flechte nun aus deiner Ernte einen Zopf. Wenn du keinen Zopf flechten kannst, dann versuche einfach die Gräser und Blumen so zu verwickeln, dass eine Art Zopf entsteht. Es muss nicht perfekt aussehen. Flechte nun nicht nur die Gräser, sondern bringe auch gleich alle deinen guten Wünsche mit ein. Flechte symbolisch all deine segnenden Gedanken ein für die Projekte, die noch reifen sollen.

Nun benötigen wir einen Bach, Fluss oder einen See. Du kannst deinen Zopf auch vorerst einfach nach Hause nehmen und ihn für ein paar Tage wirken lassen. Du kannst auch direkt zum Wasser gehen. Wenn du am Ufer stehst, kehre für einen kurzen Augenblick wieder zurück in deine innere Stille. Hol dir innerlich all deine segnenden Wünsche hervor und wenn du soweit bist, wirfst du den Zopf ins Wasser. Wasser hat eine wunderbare Symbolik. Es steht für das Leben selbst und die ewige Erneuerung. Wasser steht auch für unsere geistige Fruchtbarkeit.

Schau dem Zopf noch ein wenig nach und hab Vertrauen darin, dass alles zum gegebenen Zeitpunkt reifen wird.

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